Donnerstag, 5. September 2013

Die Landkarte der Zeit - Félix J. Palma

Mit diesem Buch hat mein Monat September begonnen, und ich kann nur sagen, es war ein grandioses erstes Buch.

Im Jahr 1896 versetzt ein Unternehmer ganz London in Aufregung als er Zeitreisen in das Jahr 2000 anbietet. Damit verändert er auch das Leben der Protagonisten in diesem Buch, die die Zeitmaschine entweder dazu benutzen wollen, in die Vergangenheit zu reisen, um einen schrecklichen Fehler ungeschehen zu machen, oder aber um der heimischen Epoche zu entkommen.

In drei Teile aufgeteilt, umfasst es so viel Leben und so viele Geschehnisse, dass es für mich viel zu schnell ausgelesen war und ich hätte gerne noch mehr Zeit mit den Charakteren verbracht.
Es spielt im 19. Jahrhundert in London, meiner Lieblingszeit in dieser gerade erwachenden Metropole und der Autor hat es wie noch kein anderer geschafft, mich in diese Ära der Kutschen und der Gentlemen zurückzuversetzen.

Die drei verschiedenen Handlungsstränge bewegen sich auf verschlungenen Wegen, bis sie am Ende dann schließlich aufeinandertreffen und es grenzt schon fast an das Unmögliche, sich als Schöpfer all der Wendungen, die es auf den mehr als 700 Seiten gibt, nicht zu verzetteln.
Zusätzlich schafft Palma es aber auch noch, humorvoll und mit einem Augenzwinkern zu erzählen und dieser außergewöhnliche Schreibstil hat mich an das Buch gefesselt.

Dadurch, dass er auch zahlreiche Neuentdeckungen dieser Epoche in sein Werk hat einfließen lassen, hat bei mir immer wieder für Überraschungen gesorgt und es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, die Charaktere zu begleiten, wenn sie zum Beispiel das erste Mal an einer Cola nippen.

Die Personen waren ebenfalls sehr schön herausgearbeitet, sie haben mich vollends überzeugt und auch nach dem Beenden des Buches nicht mehr losgelassen.

Aber dieser Autor hat es sogar geschafft, mehr als nur einen Abenteuerroman zu schreiben und wenn man möchte, kann man auch philosophische Fragen in ihm finden, zu denen ich aber hier nicht weiter sagen werde, da das jeder für sich selber entdecken sollte, oder auch nicht.

Ich muss aber auch sagen, dass das Buch wahrscheinlich mehrere Lesedurchgänge benötigt, denn beim ersten Mal kann man gar nicht alles erkunden, was der Autor für uns verborgen hat.

Ein Buch, das mich an eine Schatzsuche erinnert hat und auf jeden Fall gelesen werden muss!

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