Freitag, 30. August 2013

Die Blutlinie - Cody McFadyen

Ich habe es nicht länger ausgehalten: Alle haben von Cody McFadyens Büchern geschwärmt und so konnte ich nicht länger widerstehen und habe mir eines aus der Bücherei ausgeliehen. Nach zehn Minuten, während derer ich herauszufinden versuchte, welches Buch jetzt der Anfang der Smoky Barrett Reihe ist, habe ich endlich nach der "Blutlinie" gegriffen.

Die FBI-Agentin Smoky Barrett versucht nach einem Schicksalsschlag wieder auf die Beine zu kommen, als ein ganz neuer Typus von Serienmörder beginnt, sein Unwesen zu treiben und Smoky persönlich herausfordert.
Agent Barrett muss sich entscheiden, ob sie die Fährte aufnimmt oder ob sie noch nicht bereit ist, in ihren Job zurückzukehren.


Nach zwei Tagen habe ich das Buch beendet und ich bereue es, die Bücher nicht früher für mich entdeckt zu haben, denn kurz ausgedrückt: Es war der Wahnsinn. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und es hat mich sehr daran erinnert, wie ich zum ersten Mal den "Seelenbrecher" von Sebastian Fitzek verschlungen habe.
Es war genauso fesselnd und verwirrend, hatte dieselben überraschenden Wendungen, und doch war es so anders.
Dieses Buch ist mehr als nur ein Thriller. Es hat Tiefgang und erforscht, wie die menschliche Psyche mit unmenschlicher Trauer umgeht und zusätzlich erhält man Einblicke in die Arbeit des FBI, zum Beispiel die Verhörtechniken, was ich entgegen meiner Erwartung faszinierend fand.

Im Gegensatz zu anderen Rezensenten kann ich aber nicht sagen, dass ich das Buch als abartig, blutig oder übermäßig grausam empfunden habe, Bücher haben es bei mir generell schwer, mich wirklich zu schockieren. Aber bei einer eventuellen Verfilmung müsste ich dann auch ein Kissen zur Hand nehmen, denke ich.

Die Charaktere waren sehr schön ausgearbeitet und kein einziger Dialog kam mir auch nur ein bisschen gekünstelt oder unnatürlich vor. Smoky ist eine sehr starke Protagonistin und ich habe sie sehr gerne bei ihrer Entwicklung begleitet, die bei all dem Morden alles andere als zu kurz kam.
Und auch das Verhältnis von Privatleben zu Aufklärungsarbeit war perfekt, kurzum, ich werde wohl meine ersten fünf Würmchen vergeben.

Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, die nächsten Bände zu lesen und sobald ich "Die Landkarte der Zeit" gelesen habe, das letzte Bücherei-Buch, werde ich mir wahrscheinlich gleich die drei Folgebände mitnehmen.
Und das heißt: absolutes Lesemuss!

Voller Vorfreude, Anni

Rating:


Donnerstag, 29. August 2013

Mein schon jetzt liebstes Geburtstagsgeschenk

Ja, heute habe ich Geburtstag und da mein Freund mittlerweile genau weiß, wie er mich glücklich machen kann, hat er mir das hier geschenkt:


Ich habe mich riesig gefreut, vor allem da ja heute der Film in die deutschen Kinos kommt und vielleicht ist das ja die Gelegenheit, ihn dann gleich im Anschluss zu sehen.
Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt auf dieses Buch, von dem ich schon so viel gehört habe, ich kann es gar nicht erwarten, aber im Moment lese ich "Die Blutlinie" von Cody McFadyen und danach fehlt nur noch ein Buch aus der Bücherei.

Dienstag, 27. August 2013

3096 Tage - Natascha Kampusch

In diesem Buch erzählt Natascha Kampusch von ihrem Leben im Verlies, sie fasst achteinhalb Jahre auf 284 Seiten zusammen und berichtet von ihrer Sicht auf den Täter.

Wohl jeder weiß, wer sie ist und ihr Fall hat die Medien lange auf Trab gehalten, aber wer dieses Buch liest, um Spektakuläres zu erfahren, wird enttäuscht, denn aus Selbstschutz ist Natascha nicht auf das eingegangen, was natürlicherweise alle am meisten interessiert: Hat der der Täter sie auch sexuell missbraucht?

Den Sensationshunger der Öffentlichkeit wird dieser Roman kaum stillen können und auch literarisch ist es alles andere als ein Meisterwerk, denn Frau Kampusch ist keine Schriftstellerin und wenn es nach mir geht, kann sie es bei diesem ersten Versuch belassen.
Sie hat kein Talent dafür, den Leser bei der Stange zu halten und ihre Geschichte erzählt sie unstrukturiert: In einem Kapitel ist sie 12, im nächsten 15 und dann springt sie in das Alter von 11 zurück. Das hat mich am meisten gestört und schnell habe ich dann auch die Konzentration verloren, da zu den Zeitsprüngen auch noch Wiederholungen kamen, die bei mir den Eindruck weckten, als wollte die Autorin den Roman in die Länge ziehen, ohne zu sehr in die Tiefe gehen zu müssen.


Außerdem übernimmt sie es für den Leser, das Erlebte zu analysieren, vielleicht, um weiteren Spekulationen vorzubeugen, aber ich mag es gar nicht, wenn man mir vorschreibt, wie etwas zu interpretieren ist.

Das Ende des Buches macht dann den Eindruck, als wollte sie nur dafür sorgen, dass man aufhört, ihr vorzuwerfen, sie habe das Stockholm-Syndrom, die Botschaft, die sie schreit ist: "Ich habe keine Krankheit!"

Ebenfalls etwas verwirrend fand ich, dass sie am Ende davon spricht, endlich frei sein und ein Leben ohne Medienrummel führen zu wollen. Da stellt sich mir dann aber die Frage, warum sie genau zu dem Zeitpunkt einen Roman veröffentlicht als der Fall endgültig zu den Akten gelegt wurde und sie nur etwas länger hätte abwarten müssen, bis die Öffentlichkeit das Interesse an ihr verloren hätte.
Stattdessen belebt sie das öffentliche Interesse erneut ganz bewusst.

Schlussendlich hat sie mit diesem Buch bei mir nur eines bewirkt: Ich habe den größten Teil meiner Sympathie für sie verloren, denn seine Veröffentlichung spricht gegen seine Kernaussage.

Rating:


Montag, 26. August 2013

Shades of Grey (Geheimes Verlangen) - E.L. James

Nach langem Sträuben habe ich es also doch gelesen: das Skandalbuch des Jahres und ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

Eigentlich weiß ja jeder, der gerne liest, worum es in diesem Buch geht, aber hier noch einmal sehr kurz: Ana ist 21, unerfahren und lernt Christian Grey kennen, der unfassbar attraktiv ist und der ihr eine sehr dunkle Seite der körperlichen Liebe zeigt.


Also gut, der Anfang war in Ordnung, recht langsam, aber auch nicht quälend langsam, das Problem war nur, dass die 150 Seiten Vorgeplänkel mich irgendwann ungeduldig gemacht haben und da habe ich dann angefangen, Seiten zu überfliegen und Absätze zu überspringen. Dadurch, dass alle über dieses Buch geredet haben, wollte ich endlich zum spannenden Teil übergehen, ich habe sogar das Buch persönlich angemeckert und so schlimm war das noch nie.

Das Problem war nur, als es dann so richtig losging, wollte ich zum Vorgeplänkel zurück.

In etwa nach der Hälfte war ich kurz davor, es abzubrechen, denn eine Passage hat mich derart aus der Bahn geworfen, dass ich nicht wissen wollte, wie es weitergeht.
Was Ana da mit sich machen lässt, hat mir selber fast körperliche Schmerzen bereitet und ich wollte sie anschreien, weil sie so dumm ist, ich war einfach nur unglaublich wütend auf sie.
Und Christian konnte selbst sein angeblich umwerfendes Aussehen nicht retten, er ist einfach nur kaputt, mehr möchte ich zu dem nicht sagen.

Ich kann auch ehrlich gesagt nicht verstehen, warum dieser Hype so ausgeartet ist, denn mich hat die Demütigung, der Ana bewusst zugestimmt hat, regelrecht angeekelt.

Kurz gesagt hat mir nur das Ende sehr gefallen und ich werde es jetzt dabei belassen, denn die Tatsache, dass es zwei weitere Bände gibt, bedeutet, dass Ana die einzige vernünftige Entscheidung, die sie im ganzen Buch getroffen hat, wieder zunichte macht.

Ich kann sie einfach nicht verstehen, beim besten Willen nicht. Stellenweise macht sie nämlich den Eindruck, als würde doch irgendwo in ihr drin eine starke Persönlichkeit stecken, aber Ana unterdrückt sie willentlich und lässt sich freiwillig demütigen und unterdrücken.
Sie genießt die SM-Spiele nicht sonderlich, also kann mir niemand erzählen, dass das ihre ehrliche sexuelle Neigung ist, sie denkt mehr als einmal, dass sie lieber eine gewöhnliche Beziehung hätte und beschwert sich beim Schicksal darüber, dass ausgerechnet ihr erster Freund solche Vorlieben hat.
Warum ist sie also mit ihm zusammen? Weil er gut aussieht? Das ganze Buch hindurch hat sich mir nicht ein Grund offenbart, warum sie ihn sonst liebt, denn seine Persönlichkeit offenbart er ihr ja nicht einmal annähernd.

Und dass mich die ständige Erwähnung ihrer inneren Göttin einerseits und ihres Unterbewusstseins andererseits gestört hat, davon wollen wir gar nicht anfangen. Es war nur ein müder Abklatsch des klischeehaften Engelchen-Teufelchen Widerstreits.

Fazit: Das Buch hat definitiv Emotionen in mir geweckt, aber die waren durchweg negativ.

Rating: 



Freitag, 23. August 2013

Die Tribute von Panem (Flammender Zorn) - Suzanne Collins / Mockingjay

Der dritte und letzte Teil der Trilogie hat mir leider am wenigsten von allen gefallen und wer das Buch noch nicht kennt, sollte hier aufhören zu lesen, denn ich bin sicher, dass Spoiler folgen werden.

Der größte negative Aspekt war, dass ich Katniss in diesem Teil überhaupt nicht ausstehen konnte, sie war so unentschlossen und beeinflussbar, nicht mal zwischen zwei Jungs kann sie sich entscheiden, geschweige denn, dass sie weiß, ob sie die Revolution nun unterstützen soll oder nicht. Es gab kaum eine Seite, auf der mich ihr Charakter nicht unglaublich wütend gemacht hat; sie hat einfach zugelassen, dass die Mächtigen sie als Spielball ihrer Machenschaften benutzen und sich dann darüber gewundert, als ihr klar wurde, dass ihr Leben nicht unantastbar ist.

Die gesamte Handlung hat mich enttäuscht, denn sie hat sich sehr von den beiden vorherigen Bänden unterschieden, ich habe es gar nicht als einen Teil von etwas Größerem empfunden, sondern als etwas, das für sich alleine steht. Die Autorin ist von dem Konzept, nach dem die beiden ersten Bücher aufgebaut waren, abgewichen und ich hätte erwartet, dass sie es anders löst.

Fazit: Der schwächste Band der Trilogie

Rating:

English ↓


Donnerstag, 22. August 2013

Nachtstücke - Sue Gee

Der Roman spielt im ländlichen, abgeschiedenen Wales, das Setting ist wunderschön: weite Felder und Wiesen, alte, verträumte Cottages und ein verschlafenes Dorf. Die Autorin hat sehr viel Wert darauf gelegt, die Umgebung zu beschreiben; ich hatte den Eindruck, dass der Roman zur Hälfte aus Landschaftsbeschreibungen bestand.

Der Hauptcharakter Gillian lebt allein mit seiner Mutter und der Leser begleitet sie von ihrer Geburt an bis ins schätzungsweise mittlere Alter. Der Klappentext beschreibt sie als eine „begabte und exzentrische Dichterin“, eine sehr schöne Umschreibung dafür, dass sie scheinbar zurückgeblieben ist und alleine nicht zurechtkommt. Man wird über ihren geistigen Zustand im Dunkeln gelassen, dabei hätte mich sehr interessiert, was denn nun genau mit ihr los ist.
Insgesamt gibt es in dem Buch vier Ich-Erzähler, von denen ich aber nur einen so wirklich gerne mochte, den übrigen Passagen habe ich weniger meine Aufmerksamkeit geschenkt.

Der „poetische“ Schreibstil war streckenweise langweilig und zäh wie Kaugummi, er gefiel mir schlicht und einfach nicht. Das passiert mir sehr häufig bei ausgedehnten Beschreibungen von Wäldern, Wiesen und Gärten.
Die versprochene Dramatik habe ich wohl auch irgendwo übersehen, gefesselt hat mich lediglich das nächtliche Lammen der Schafe, was einen der Ich-Erzähler sehr beschäftigt hat.

Ich war oft, besonders am sehr gemächlichen Anfang, kurz davor, das Buch aufzugeben, aber da ich es hasse, ein Buch abzubrechen, habe ich durchgehalten.
Die letzte Seite gefiel mir von allen am besten und das soll wohl was heißen.

Fazit: Gott sei Dank war dieses Buch nur ausgeliehen.

Meine Bewertung: 

 

Mittwoch, 21. August 2013

Ich war in der Bücherei.

Und das ist meine Ausbeute:

(Von links nach rechts: 3096 Tage - Natascha Kampusch, Shades of Grey I - E. L. James, Die Tribute von Panem III - Suzanne Collins, Die Blutlinie - Cody McFadyen, Die Landkarte der Zeit- Felix J. Palma)
Nach einer Viertelstunde musste ich flüchten, weil ich sonst wahrscheinlich mit zehn Büchern herausgekommen wäre und ich habe mich gezwungen, die englische Abteilung gar nicht erst zu betreten.

Ich freue mich schon sehr auf alle diese Bücher, und besonders auf Shades of Grey, da ich mich geweigert habe, es zu kaufen und sehr froh bin, dass ich es jetzt bei uns in der Bücherei gefunden habe.

Ich liebe es einfach, mir Bücher auszuleihen, die ich gerne lesen möchte, die es aber meiner Meinung nach nicht wert sind, dass ich mein sehr knappes Geld für sie ausgebe, so auch mit den Tributen von Panem. Die ersten zwei Bände fand ich zwar gut, aber nach zwei Wochen hatte ich das meiste schon wieder vergessen und dann sind es definitiv keine Bücher, die ich unbedingt zu Hause haben möchte.

Anni, im Ausleih-Fieber

Montag, 19. August 2013

The Color Purple- Alice Walker

Whenever I read a classic it's difficult to do that without feeling pressured to like it or desperately searching for the deeper meaning that other people can see.

But with this book, I didn't look up any reviews before reading it and that helped to make it a special experience for me. The style is so unique and special, simple but still emotional that I just couldn't stop reading.
I laughed, I cried and when I finished it I was sad to leave the characters because it really felt like I knew them especially the protagonist.
It definitely is one the classics that you can read through in one go as it was first published in 1983 and you won't have to think yourself back into the 18th century.

So if you want to read this book, do it without knowing any more than this: It's about a colored woman trying to get through her life and therefore writing to God about what she suffers. During the course of her life she slowly learns that she is worth living in spite of everything other people tell her.

And in case you have read the book, I would love to know what your experience was.

Anni, trying not to be afraid of classics.





I love my tenth anniversary edition as it has got light purple pages and although I found it in an Oxfam book shop it's not worn at all.

My rating:

Oh, before I forget...

... I'm going to write some posts in English, too, so that I won't exclude anyone by writing in German.
I do read a lot of English books and the reviews on those will be in English whereas the reviews on books written by German authors will remain in German because I can't always be sure that those books are available in foreign countries.

But that's it for today, see you soon.

Anni

Bin da, wer noch?

Ich habe schon länger überlegt, dass ich meine Leidenschaft für Bücher, und vor allem das Kaufen neuer Bücher, mit anderen teilen möchte und da ich für YouTube zu feige (und auch ein wenig zu faul) bin, habe ich mich für ein Blog entschieden. Außerdem konnte ich schon immer besser schreiben als reden.
Überwiedend werde ich hier wahrscheinlich Rezensionen und Beiträge über Neuzugänge (wenn das Geld mal wieder ein bisschen lockerer sitzt) erscheinen und vielleicht kann ich mich ja auch mal dazu durchringen, an einem Lesemarathon teilzunehmen.

Da ich jetzt auch noch einen Monat warten muss, bis mein Studium beginnt, sollte ich ja eigentlich genug Zeit haben, um zu lesen.

In diesem Sinne, hoffentlich bis bald.

Anni