Montag, 26. August 2013

Shades of Grey (Geheimes Verlangen) - E.L. James

Nach langem Sträuben habe ich es also doch gelesen: das Skandalbuch des Jahres und ich weiß nicht, was ich davon halten soll.

Eigentlich weiß ja jeder, der gerne liest, worum es in diesem Buch geht, aber hier noch einmal sehr kurz: Ana ist 21, unerfahren und lernt Christian Grey kennen, der unfassbar attraktiv ist und der ihr eine sehr dunkle Seite der körperlichen Liebe zeigt.


Also gut, der Anfang war in Ordnung, recht langsam, aber auch nicht quälend langsam, das Problem war nur, dass die 150 Seiten Vorgeplänkel mich irgendwann ungeduldig gemacht haben und da habe ich dann angefangen, Seiten zu überfliegen und Absätze zu überspringen. Dadurch, dass alle über dieses Buch geredet haben, wollte ich endlich zum spannenden Teil übergehen, ich habe sogar das Buch persönlich angemeckert und so schlimm war das noch nie.

Das Problem war nur, als es dann so richtig losging, wollte ich zum Vorgeplänkel zurück.

In etwa nach der Hälfte war ich kurz davor, es abzubrechen, denn eine Passage hat mich derart aus der Bahn geworfen, dass ich nicht wissen wollte, wie es weitergeht.
Was Ana da mit sich machen lässt, hat mir selber fast körperliche Schmerzen bereitet und ich wollte sie anschreien, weil sie so dumm ist, ich war einfach nur unglaublich wütend auf sie.
Und Christian konnte selbst sein angeblich umwerfendes Aussehen nicht retten, er ist einfach nur kaputt, mehr möchte ich zu dem nicht sagen.

Ich kann auch ehrlich gesagt nicht verstehen, warum dieser Hype so ausgeartet ist, denn mich hat die Demütigung, der Ana bewusst zugestimmt hat, regelrecht angeekelt.

Kurz gesagt hat mir nur das Ende sehr gefallen und ich werde es jetzt dabei belassen, denn die Tatsache, dass es zwei weitere Bände gibt, bedeutet, dass Ana die einzige vernünftige Entscheidung, die sie im ganzen Buch getroffen hat, wieder zunichte macht.

Ich kann sie einfach nicht verstehen, beim besten Willen nicht. Stellenweise macht sie nämlich den Eindruck, als würde doch irgendwo in ihr drin eine starke Persönlichkeit stecken, aber Ana unterdrückt sie willentlich und lässt sich freiwillig demütigen und unterdrücken.
Sie genießt die SM-Spiele nicht sonderlich, also kann mir niemand erzählen, dass das ihre ehrliche sexuelle Neigung ist, sie denkt mehr als einmal, dass sie lieber eine gewöhnliche Beziehung hätte und beschwert sich beim Schicksal darüber, dass ausgerechnet ihr erster Freund solche Vorlieben hat.
Warum ist sie also mit ihm zusammen? Weil er gut aussieht? Das ganze Buch hindurch hat sich mir nicht ein Grund offenbart, warum sie ihn sonst liebt, denn seine Persönlichkeit offenbart er ihr ja nicht einmal annähernd.

Und dass mich die ständige Erwähnung ihrer inneren Göttin einerseits und ihres Unterbewusstseins andererseits gestört hat, davon wollen wir gar nicht anfangen. Es war nur ein müder Abklatsch des klischeehaften Engelchen-Teufelchen Widerstreits.

Fazit: Das Buch hat definitiv Emotionen in mir geweckt, aber die waren durchweg negativ.

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