Der Roman spielt im ländlichen,
abgeschiedenen Wales, das Setting ist wunderschön: weite Felder und
Wiesen, alte, verträumte Cottages und ein verschlafenes Dorf. Die
Autorin hat sehr viel Wert darauf gelegt, die Umgebung zu
beschreiben; ich hatte den Eindruck, dass der Roman zur Hälfte aus
Landschaftsbeschreibungen bestand.
Der Hauptcharakter Gillian lebt allein
mit seiner Mutter und der Leser begleitet sie von ihrer Geburt an bis
ins schätzungsweise mittlere Alter. Der Klappentext beschreibt sie
als eine „begabte und exzentrische Dichterin“, eine sehr schöne
Umschreibung dafür, dass sie scheinbar zurückgeblieben ist und
alleine nicht zurechtkommt. Man wird über ihren geistigen Zustand
im Dunkeln gelassen, dabei hätte mich sehr interessiert, was denn
nun genau mit ihr los ist.
Insgesamt gibt es in dem Buch vier
Ich-Erzähler, von denen ich aber nur einen so wirklich gerne mochte,
den übrigen Passagen habe ich weniger meine Aufmerksamkeit
geschenkt.
Der „poetische“ Schreibstil war
streckenweise langweilig und zäh wie Kaugummi, er gefiel mir
schlicht und einfach nicht. Das passiert mir sehr häufig bei
ausgedehnten Beschreibungen von Wäldern, Wiesen und Gärten.
Die versprochene Dramatik habe ich wohl
auch irgendwo übersehen, gefesselt hat mich lediglich das nächtliche
Lammen der Schafe, was einen der Ich-Erzähler sehr beschäftigt hat.
Ich war oft, besonders am sehr
gemächlichen Anfang, kurz davor, das Buch aufzugeben, aber da ich es
hasse, ein Buch abzubrechen, habe ich durchgehalten.
Die letzte Seite gefiel mir von allen
am besten und das soll wohl was heißen.
Fazit: Gott sei Dank war dieses Buch
nur ausgeliehen.
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