Vor zwei Monaten etwa hat mich eine Freundin gefragt, ob ich mit ihr zur Lesung gehen wolle und obwohl ich Stephen King's Bücher eigentlich eher skeptisch gegenüberstehe, habe ich zugesagt.
Ich habe es zweimal mit seinen Thrillern, wenn man sie denn so nennen will, probiert. Das erste Mal habe ich "Das Spiel" begonnen und nie zu Ende gelesen. Und dann habe ich mir "The Shining" aus der Bücherei ausgeliehen, fand es aber bis auf einige Stellen sehr langweilig.
Aber nun zu der Lesung.
Um acht sollte es losgehen, Einlass war ab halb acht. Der Einlass hat gut funktioniert, aber Stephen King kam zehn Minuten später als angesetzt auf die Bühne, ich denke aber, dass jeder damit gerechnet hat. Kein solches Event beginnt auf die Minute genau.
Zuerst einmal hat ein Moderator ihm Fragen gestellt, und um ehrlich zu sein, bestand die Hälfte der Veranstaltung aus Fragen und Antworten, aber das fand ich sehr interessant. Denn Stephen King mag zwar als Autor nicht meinem Geschmack entsprechen, aber er hat unglaublich interessante Gedankengänge.
Außerdem hat er auch ein Talent, die Menschen zum Lachen zu bringen, und ich finde es sehr schade, dass er nicht so schreibt, wie er spricht.
Am meisten begeistert hat mich aber seine (leider sehr kurz geratene) Lesung aus "Doktor Sleep".
Ich muss sagen, ich hatte Gänsehaut, denn in dem Abschnitt ging es um den Tod. Aber nicht um den Tod, wie wir ihn sonst aus Thrillern kennen, sondern eine Art von Tod, wie die meisten von uns sie wohl erleben werden.
Der Vorgeschmack, den der Autor uns gegeben hat, hat mich sehr neugierig gemacht, denn immer wieder beschäftigt auch mich die Frage, ob dieses Leben hier alles sein kann.
Die lähmende Angst vor dem großen Nichts haben wahrscheinlich alle und wir Menschen sind ständig auf der Suche nach etwas, das uns diese Angst nimmt.
Später folgte noch eine Lesung von David Nathan, der deutschen Stimme von Johnny Depp. Er hat den Anfang vorgelesen und der Anfang eines Buches ist meiner Meinung nach das langweiligste, was man vorlesen kann. Es passiert kaum etwas und er ist nur dazu da, dem Leser die Charaktere vorzustellen.
Aber die Stimme war ein kleines Bonbon für mich, denn wenn ich die Augen geschlossen habe, konnte ich Captain Jack Sparrow vor mir sehen. Und der gehört zu meinen liebsten fiktiven Personen.
Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend, auch wenn ich leider kein signiertes Exemplar gewonnen habe.
Vielleicht kaufe ich mir das Buch sogar und gebe Stephen King noch eine dritte Chance.
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