Montag, 25. November 2013

Tanz auf Glas - Ka Hancock

Eine Beziehung wie ein Tanz auf Scherben.
Das ist die Ehe von Mickey und Lucy, die nun schon elf Jahre andauert und den beiden einige emotionale Tiefs, aber auch Momente des puren Glücks beschert hat.

Es ist eine schwierige Ehe, denn Mickey ist manisch-depressiv und hält sich immer wieder längere Zeit in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses auf.
Als Lucy 17 Jahre alt war, starb ihre Mutter an Brustkrebs, und seitdem leben Lucy und ihre zwei Schwestern mit der ständigen Bedrohung, auch krank zu werden.
Dann wird die ohnehin schon turbulente Ehe noch zusätzlich durcheinander gewirbelt; Lucy und ihr Mann wissen weder ein noch aus.
Aber eines ist sicher, so lange es geht, werden sie weitertanzen auf den Scherben, bis sie wieder festen Boden unter ihren Füßen haben.

Das war auch das, was mich von der ersten Seite an fasziniert hat: Mickey und vor allem seine Frau haben schon viel Leid und Ungerechtigkeit in ihrem Leben erfahren, und trotzdem geben sie nicht auf.

Besonders Lucy hat eine unglaublich starke Persönlichkeit, dass ich mir immer wieder beim Lesen sagen musste, dass das keine wahre Geschichte ist.

Vor allem aber ist dieses Buch berührend. Ich habe noch nie bei einem Buch so viel geweint, wegen des Glücks, das die beiden genießen konnten, aber überwiegend aus Trauer. Teilweise habe ich hundert Seiten hintereinander mit einem Kloß im Hals gelesen.
Und anders als bei vielen anderen Liebesgeschichten war die Ehe nicht nur perfekt. Schon bevor das Schicksal sich von seiner schlechtesten zeigte, hatten auch Lucy und Mickey Probleme in ihrer Ehe. Mir gefällt diese realistische Sicht auf die Beziehung zweier Menschen, die beschlossen haben, das Leben miteinander zu verbringen. 


Kurz bevor die Geschichte zu Ende war, war ich beinahe verzweifelt, angesichts der Entwicklungen, die mir so gar nicht gefielen. Umso überraschender war dann das tatsächliche Ende, von dem ich für meinen Teil sagen kann, dass es perfekt war.

Das Buch im Ganzen war einfach rund und vollkommen und ich empfehle auf jeden Fall jedem, egal, ob Mann oder Frau, dieses Buch zu lesen.

Rating:


Neues zum Verschlingen

Ja, ich habe wieder neue Bücher. Aber das, ohne mehr als 3 Euro auszugeben.
Wie das geht? Bücher bei Thalia aus dem Angestellten-Regal ausleihen.


Diese drei habe ich mitgenommen, weil englische Bücher bei Thalia im Pausenraum allgemein nie angefasst werden und ich dachte, bevor sie dort Staub ansetzen, schaue ich mal, wie die so sind.

 
Von diesem Roman habe ich vor kurzem erst gehört und der Klappentext hat mir so gut gefallen, dass ich in meiner Pause angefangen habe, es zu lesen. Der Anfang hat mich schon sehr gefesselt und ich konnte einfach nicht widerstehen. Das werde ich aber höchstwahrscheinlich zurückstellen müssen.

Und den letzten Neuzugang habe ich in einer Grabbelkiste mit Mängelexemplaren gefunden. Ich habe von Sándor Márai schon "Die Glut" gelesen und das hat mich sehr fasziniert. Diesen Roman habe ich blind gekauft, also ohne, dass ich mir durchgelesen habe, worum es geht und ich habe vor, es genauso unwissend zu lesen.
Dieses Rezept hat sich ja bekanntlich schon oft bewährt.

Der Lesemarathon kann also beginnen!

Freitag, 22. November 2013

Stephen King in Hamburg!

Stephen King war am 20.11.13 in Hamburg und, Ja, ich war da!
Vor zwei Monaten etwa hat mich eine Freundin gefragt, ob ich mit ihr zur Lesung gehen wolle und obwohl ich Stephen King's Bücher eigentlich eher skeptisch gegenüberstehe, habe ich zugesagt.
 Ich habe es zweimal mit seinen Thrillern, wenn man sie denn so nennen will, probiert. Das erste Mal habe ich "Das Spiel" begonnen und nie zu Ende gelesen. Und dann habe ich mir "The Shining" aus der Bücherei ausgeliehen, fand es aber bis auf einige Stellen sehr langweilig.

Aber nun zu der Lesung.
Um acht sollte es losgehen, Einlass war ab halb acht. Der Einlass hat gut funktioniert, aber Stephen King kam zehn Minuten später als angesetzt auf die Bühne, ich denke aber, dass jeder damit gerechnet hat. Kein solches Event beginnt auf die Minute genau.

Zuerst einmal hat ein Moderator ihm Fragen gestellt, und um ehrlich zu sein, bestand die Hälfte der Veranstaltung aus Fragen und Antworten, aber das fand ich sehr interessant. Denn Stephen King mag zwar als Autor nicht meinem Geschmack entsprechen, aber er hat unglaublich interessante Gedankengänge.
Außerdem hat er auch ein Talent, die Menschen zum Lachen zu bringen, und ich finde es sehr schade, dass er nicht so schreibt, wie er spricht.

Am meisten begeistert hat mich aber seine (leider sehr kurz geratene) Lesung aus "Doktor Sleep".
Ich muss sagen, ich hatte Gänsehaut, denn in dem Abschnitt ging es um den Tod. Aber nicht um den Tod, wie wir ihn sonst aus Thrillern kennen, sondern eine Art von Tod, wie die meisten von uns sie wohl erleben werden.
Der Vorgeschmack, den der Autor uns gegeben hat, hat mich sehr neugierig gemacht, denn immer wieder beschäftigt auch mich die Frage, ob dieses Leben hier alles sein kann.
Die lähmende Angst vor dem großen Nichts haben wahrscheinlich alle und wir Menschen sind ständig auf der Suche nach etwas, das uns diese Angst nimmt.

Später folgte noch eine Lesung von David Nathan, der deutschen Stimme von Johnny Depp. Er hat den Anfang vorgelesen und der Anfang eines Buches ist meiner Meinung nach das langweiligste, was man vorlesen kann. Es passiert kaum etwas und er ist nur dazu da, dem Leser die Charaktere vorzustellen.
Aber die Stimme war ein kleines Bonbon für mich, denn wenn ich die Augen geschlossen habe, konnte ich Captain Jack Sparrow vor mir sehen. Und der gehört zu meinen liebsten fiktiven Personen.

Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend, auch wenn ich leider kein signiertes Exemplar gewonnen habe.
Vielleicht kaufe ich mir das Buch sogar und gebe Stephen King noch eine dritte Chance.




Sonntag, 17. November 2013

Golem und Dschinn - Helene Wecker

Fantasy und ich sind normalerweise nicht gerade die besten Freunde, aber auf eine sehr überzeugende Empfehlung hin habe ich es probiert. Und ich muss sagen, es hat mich nicht enttäuscht.

Es geht um Chava und Ahmad, die beide außergewöhnlich sind, denn sie ist ein Golem und er ein Dschinn aus der syrischen Wüste. Auf verschlungenen Wegen treffen die beiden in New York aufeinander und dort spielt sich die Geschichte ab.
Aber es ist keine Liebesgeschichte, wie man sie bei dem Titel erwarten würde, ganz im Gegenteil. Man erlebt beide die meiste Zeit getrennt voneinander, wie sie versuchen, sich in der Welt der Menschen zurechtzufinden. Auch ihre Rückschläge und Erfolgserlebnisse erlebt man hautnah mit und nach einiger Zeit haben sich die Charaktere schon beinahe greifbar angefühlt.

Auch das Setting war außergewöhlich: Anstatt dem New York der Amerikaner lernt man das New York der Juden und das der syrischen Einwanderer kennen. Es ist fast, als ob kleine Städte innerhalb der englischsprachigen Mehrheit existieren und es hat mich sehr fasziniert, wie die einzelnen Gemeinschaften durch ihr abgekapseltes Leben so anders waren als die New Yorker, wie man sie eigentlich erwarten würde.

Doch nicht nur fremde Kulturen werden dem Leser näher gebracht, auch Übernatürliches wirkt plötzlich sehr real. Nach Beenden des Buches hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass ich, sollte ich jemals nach New York kommen, durchaus Ahmad oder Chava über den Weg laufen könnte.

Selbst eine philosophische Seite hat dieser Roman berührt: Können Lebewesen, die anders sind als wir, sich in unsere Gesellschaft einfinden? Das könnte nicht nur in Bezug auf Dschinn interessant sein, sondern auch auf alle anderen Lebensformen, die ein wenig von der von uns festgelegten Norm abweichen.
Die verschiedensten Reaktionen tauchen in dieser Geschichte auf: Angst, das Bedürfnis zu helfen oder auch Hass.

Dieser Roman war wirklich ein Monatshighlight, wenn nicht sogar Anwärter auf einen Jahresfavoriten.

Egal, wie ihr zu Fantasy steht, lest dieses Buch!

Rating:

 



Freitag, 8. November 2013

The Great Gatsby - F. Scott Fitzgerald

I have to admit that I already finished reading this book on Tuesday, but I just couldn't find the time to write about my opinion on it.

I read the classic without really knowing what it is about, I only knew that it tells the reader about a man named Gatsby.
That's why I was quite surprised when I slowly discovered the story. It has quite a lot of characteristics of a tragic love story but it feels somehow more deep.
I don't really know how to explain it, but what fascinated me the most was the atmosphere that differed strongly from what I've read before.

The story is told by a man called Nick Carraway who doesn't show much of himself because he is very interested in other people, especially in Jay Gatsby, his neighbour.
Gatsby celebrates lots of flittering parties in his house but doesn't seem to enjoy himself much.
The character of Gatsby is very nontransparent and hard to understand which kept me reading because I wanted to know about his secrets.

The ending was quite surprising but the style made it feel as if it was something natural. Fitzgerald's book is with no doubt a very very good book reffering to both the plot and the writing style.

"The Great Gatsby" really is worth being read and I definitely will have to read it again to fully understand the meaning which is rather hard to grasp.
Hopefully I can resist looking at some interpretations on the internet.

Rating:



Freitag, 1. November 2013

Das Bücherregal mal wieder ...

Es war zu verlockend, dieses Bücherregal, das überquillt vor Schätzen, die darauf warten, gelesen zu werden. Deshalb habe ich heute zwei Waisen adoptiert, und ganz im Zeichen meines Blogs ist eines auf englisch und das andere auf deutsch.





Ich komme gar nicht über diese Schönheit der beiden hinweg, besonders "Golem & Dschinn" ist unglaublich schön.
Eigentlich lese ich ja nicht übermäßig viel und gerne Bücher aus dem Fantasy-Genre, aber eine Kollegin hat es mir so beharrlich empfohlen, dass ich bereit bin, ihm eine Chance zu geben.
Ich werde mir auch nicht den Klappentext durchlesen, bevor ich es anfange, damit ich ganz unbefangen bin. Zumeist gefallen mir die Bücher sogar besser, wenn ich völlig ahnungslos bin, denn ich mag Überraschungen.

Meine Fingerspitzen kribbeln bereits!